3 Länderritt – Schweiz – Österreich- Italien | Tag 4

Von Mals nach Val Müstair

Nach drei langen Reittagen stand uns heute ein etwas kürzerer Abschnitt bevor – ganz ohne klettern in den Bergen. Daher konnten wir heute etwas länger schlafen. Nach dem Frühstück machten wir uns auf zu den Pferden.

Von Mals Richtung Taufers im Münstertal

Wir ritten zunächst noch eine extra Runde durch Mals und verabschiedeten und kam auch noch einmal am Hotel vorbei. Danach führte uns unser Weg vorbei an Apfelplantagen, die in geometrischen Reihen das Tal säumen. Bald ließen wir das Vinschgau hinter uns und bogen ab in Richtung Schweiz in Richtung Val Müstair

Gegen Mittag erreichten wir den Parco Nazionale dello Stelvio – Alto Adige, den südlichen Teil des Nationalparks Stilfserjoch. Hier machten wir Rast an einem kleinen Picknickplatz direkt am Fluss Rom. Es war still, nur das Murmeln des Wassers und das leise Schnauben der Pferde waren zu hören. Wir banden die Pferde an den Bäumen an, setzten uns auf die Bänke und genossen Brot, Käse und den Duft von feuchtem Moos.

Zurück in die Schweiz – und zum Kloster St. Johann Müstair

Nach der Mittagspause folgten wir dem Rom flussaufwärts, bis der Weg anstieg und die Grenze zu der Schweiz erreichte. Ein unscheinbarer Pfad, ein Schild, ein Gatter – mehr trennt hier die Länder nicht. Es ist eine stille Grenze, wie geschaffen für Reiter.

Kurz darauf erreichten wir das Kloster St. Johann in Müstair, eines der bedeutendsten Klöster der Alpenregion. Wir ritten durch das Tor in den Innenhof, wo uns das Läuten einer Glocke empfing. Während unsere Rittführerin Diana bei den Pferden blieb, konnten wir das Kloster kurz besichtigen. Das Innere ist schlicht, aber voller Geschichte – die Fresken an den Wänden stammen aus dem 9. Jahrhundert und erzählen biblische Szenen in erdigen Farben.

Nach dem Klosterbesuch kehrten wir noch in ein Cafe ein, wo neben Eis auch ein Kaltgetränk auf uns wartete.

Nach dieser eindrucksvollen Pause ritten wir weiter durch das liebliche Val Müstair, wo sich sanfte Hügel und blühende Wiesen mit alten Steinmauern abwechseln. Gegen Nachmittag erreichten wir unseren heutigen Zielort, einen Reitbetrieb in der Nähe von Valchava, wo wir übernachteten. Die Pferde bekamen ihre Koppel auf einer Wiese hinter dem Haus, und wir ließen den Tag bei einem einfachen, aber köstlichen Abendessen ausklingen

Ein ruhiger Tag, voller Eindrücke, ohne Hektik – ein Tag, der zeigte, dass Reiten in den Bergen nicht nur Fortbewegung ist, sondern ein Eintauchen in die Landschaft selbst.

Der Nationalpark Stilfserjoch

Der Parco Nazionale dello Stelvio wurde 1935 gegründet und zählt zu den ältesten Nationalparks Italiens. Er umfasst über 1300 Quadratkilometer alpine Landschaft zwischen Südtirol, Trentino und der Lombardei.
In der Region rund um Mals und Taufers begegnet man hier einer faszinierenden Mischung aus Almen, Bergwäldern und Gletschern – Lebensraum für Steinböcke, Murmeltiere und Adler. Im Sommer duftet es nach Alpenkräutern, und in der klaren Luft klingt jedes Hufgeräusch doppelt weit.

Kloster St. Johann in Müstair

Das Benediktinerkloster St. Johann wurde um das Jahr 775 gegründet und gehört heute zum UNESCO-Weltkulturerbe. Berühmt ist es für seine außergewöhnlich gut erhaltenen karolingischen Fresken, die das Leben Christi in über hundert Szenen zeigen.
Noch heute leben hier Benediktinerinnen, die das Kloster mit Leben erfüllen und im Klosterladen das eine oder andere Andenken an die Besucher verkaufen.

Das Val Müstair

Das Val Müstair liegt im äußersten Osten der Schweiz und verbindet das Engadin mit Südtirol. Das Tal ist bekannt für seine unberührte Landschaft, die alpine Flora und die vielen kleinen Dörfer mit traditionellen Engadiner Häusern. Hier wird noch Rätoromanisch gesprochen, und die Bewohner pflegen alte Bräuche mit sichtbarer Leidenschaft.

Tagesdaten

  • Strecke: ca. 17 km
  • Reitzeit: ca. 5 Stunden (inkl. Klosterbesichtigung)
  • Route: Mals (IT) – Taufers – Parco Nazionale dello Stelvio – Kloster St. Johann Müstair – Val Müstair (CH)

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