Rondatrail – Tag 4

Abschied vom Gebirge, hinein in die Weite der Ebene

Ein früher Start im Zwielicht

Der Tag begann noch vor Sonnenaufgang. In völliger Dunkelheit bereiteten wir die Pferde vor – einzig das Licht der Scheinwerfer unseres Begleitfahrzeugs half uns, Sättel und Gepäck zu richten. Es war kühl, still, nur das leise Schnauben der Pferde und das Rascheln der Ausrüstung begleiteten uns. Kurz darauf brachen wir auf, und während die Sonne langsam über den Hügeln erschien, lag die Landschaft in ein warmes, goldenes Licht getaucht.

Durch die „weißen Dörfer“ – Halt in Alcalá de los Gazules

Unser Weg führte uns an diesem Tag in Richtung Alcalá de los Gazules, einem der typischen „pueblos blancos“, also „weißen Dörfer“ Andalusiens. Diese Dörfer verdanken ihren Namen den blendend weiß getünchten Häusern, die das Sonnenlicht reflektieren und so die Hitze des Sommers erträglicher machen.

Ihre Ursprünge reichen oft bis in die maurische Zeit zurück: schmale, verwinkelte Gassen, steile Anstiege und Häuser, die sich an die Hügel klammern – eine Architektur, die nicht nur schön, sondern auch klug ist. Das Weiß symbolisiert Reinheit, aber vor allem schützt es vor der Sonne.

Alcalá de los Gazules selbst thront auf einem Felsen am Rand des Naturparks Los Alcornocales und bietet einen fantastischen Blick über die Ebene bis hin zur Atlantikküste. Das Dorf ist ruhig, fast verträumt, und seine Ursprünge reichen bis in die Römerzeit zurück. Später wurde es ein wichtiger maurischer Stützpunkt, bevor es im 13. Jahrhundert von den Christen zurückerobert wurde. Noch heute erinnern enge, gewundene Straßen und Reste der alten Stadtmauer an diese Zeit.

Alcalá wird auch als Tor zum Korkeichen-Naturpark „Los Alcornocales“ bezeichnet. Für uns war sie jedoch der Ausgang aus dem Nationalpark, den wir nach zwei Tagen endlich hinter uns lassen.

Besuch der Ermita de los Santos

Nicht weit hinter Alcalá machten wir Halt bei einer kleinen, weiß getünchten Kapelle: der Ermita de los Santos Nuevos (auch Ermita de los Santos genannt).

Diese kleine Wallfahrtskirche aus dem 16. Jahrhundert ist den „neuen Heiligen“ Servando und Germán gewidmet – zwei Brüdern, die im 3. Jahrhundert in Cádiz wegen ihres Glaubens hingerichtet wurden und später zu Schutzpatronen der Region wurden.

Die Kapelle liegt einsam auf einer Anhöhe, umgeben von Olivenbäumen. Innen ist sie schlicht, aber stimmungsvoll: weiß gekalkte Wände, ein Altar mit den Statuen der beiden Heiligen, daneben Kerzen und Blumenschmuck. Für viele Einheimische ist sie ein Ort des Gebets und der Andacht, besonders während der jährlichen Fiesta de los Santos.

Galopp durch die Ebene

Kurz nach dem Besuch der Ermita änderte sich die Landschaft spürbar. Der Boden wurde sandiger, die Hügel flacher – und endlich konnten wir nach Tagen im Schritt auch Mal galoppieren.

Über scheinbar endlose Wege führt uns unser Weg unserem heutigen Etappenziel entgegen.

Hier noch ein paar Impressionen vom heutigen Tag

Eine Frage ist noch zu klären.

Ist es eigentlich ein gutes Zeichen, wenn über einem die Geier kreisen?

Und so geht ein schöner Tag zu Ende. Irgendwo in der Ebene zwischen den Bergen von Ronda und dem Atlantik.

Hier sind wir geritten

Und hier gehts zur Statistik

Und hier noch die Videos von heute

Hinweis: Wenn du beim Klick auf „Nächster Etappenbericht“ auf der Startseite landest, ist der nächste Artikel vermutlich noch nicht veröffentlicht.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert