Vom Reschensee nach Mals
Der Dritte Tag begann recht früh. Nach einem ausgiebigen Frühstück, bei dem natürlich der Espresso nicht fehlen durfte, immerhin sind wir in Italien, machten wir uns auf dem Weg zu den Pferden. Wir bauten den mitgebrachten Zaun wieder ab und dann gab es auch für die Pferde Frühstück und wir verstauten das Weidezubehör auf dem Begleitfahrzeug.
Am Ufer des Reschensees
Unser Weg führte zunächst entlang des Ufers des Reschensee, bevor es bei Schöneben in die Berge ging







Schöneben und der Weg in die Berge
An der Talstation Schöneben verließen wir den See und machten uns auf in die Berge. Zunächst ritten wir auf Wanderwegen durch den Wald bevor uns unser Weg über Skipisten weiter aufwärts führte. Hier war der Boden ausgetrocknet und rissig. Erschreckend wie ein Skigebiet im Sommer aussehen kann. Weiter ob bogen wir wieder in den Wald in Richtung Haideralm ab. Von hier hatten wir einen wunderschönen Ausblick auf das Tal mit dem Reschensee. Schön zu sehen war der alte Kirchturm der heute am Rande des Sees im Wasser steht.




Hier ein paar Eindrücke von der Skipiste



Mittagspause auf der Bruggeralm
Weiter führte uns der Weg über schmale Pfade und durch duftende Bergwälder bis zur Bruggeralm im Zerzertal. Hier banden wir die Pferde an einem Holzzaun fest und machten Rast auf der Alm. Die Sonne stand hoch, und die Pferde dösten im Schatten.
Von der Terrasse aus sahen wir hinunter ins Etschtal – unser Ziel für den Nachmittag. Tief unten schlängelte sich die Etsch wie ein silbernes Band durch die Landschaft.



Abstieg ins Tal – und der erste Blick auf den Ortler
Der Weg hinab war lang, aber wunderschön. Über Wiesen, schmale Waldpfade und alte Karrenwege ritten bzw führten wir talwärts. Im Tal angekommen konnten wir dann wieder aufsteigen und folgten den letzten 2 Stunden des Tages einem Radweg. Hier war doch ganz schön Verkehr. Aber alle Radler waren freundlich und nahmen aus uns Reiter Rücksicht. Kurz vor Burgeis öffnete sich die Landschaft, und plötzlich lag er da: der Ortler.
Majestätisch, schneebedeckt und klar zeichnete sich sein Gipfel am Horizont ab – der höchste Berg Südtirols, über 3.900 Meter hoch. Ein Anblick, der uns von nun an begleiten sollte, Tag für Tag.
In Burgeis ritten wir an alten Höfen vorbei, dann direkt unterhalb des Klosters Marienberg entlang. Seine Mauern leuchteten über dem Tal, ein besonders stimmungsvoller Moment.
Von dort aus folgten wir dem Flusslauf durch Schleis bis nach Mals, unserem Ziel für heute. Auf einem Bauernhof durften die Pferde über Nacht stehen, und wir selbst bezogen ein kleines Hotel im Ort. Beim Abendessen auf der Terrasse sahen wir in der Ferne wieder den Ortler, diesmal im Licht der Abendsonne. Ein würdiger Abschluss für einen großartigen Reittag










Feierabend

Der Reschensee – Schönheit mit Geschichte
Der Reschensee (ital. Lago di Resia) liegt auf rund 1.500 Metern Höhe und ist der größte See Südtirols. Er entstand in den 1950er Jahren durch den Bau eines Staudamms, der mehrere Dörfer überflutete – darunter auch das alte Graun. Der einsame Kirchturm, der heute aus dem Wasser ragt, stammt aus dem 14. Jahrhundert und ist das bekannteste Fotomotiv der Region.
Im Winter friert der See oft komplett zu, und man kann direkt zum Turm hinübergehen.
Kloster Marienberg – Hoch über Burgeis
Das Benediktinerkloster Marienberg wurde im 12. Jahrhundert gegründet und ist das höchstgelegene Benediktinerkloster Europas. Es thront auf 1.340 Metern über dem Tal und ist schon von weitem sichtbar. Besonders sehenswert sind die romanischen Krypta-Fresken, die zu den bedeutendsten Kunstwerken Südtirols zählen.
Heute leben dort noch wenige Mönche, die das Kloster mit viel Hingabe pflegen.
Der Ortler – König der Südtiroler Alpen
Mit 3.905 Metern ist der Ortler der höchste Berg Südtirols und Teil der Ortler-Alpen. Er wurde 1804 erstmals bestiegen und gilt bis heute als einer der imposantesten Gipfel der Ostalpen.
Seine markante, pyramidenförmige Gestalt ist schon aus großer Entfernung sichtbar und begleitet Reisende über viele Kilometer – ein ständiger Begleiter in dieser Region.
Tagesdaten
- Strecke: ca. 35 km
- Reitzeit: ca. 7 Stunden
- Route: Reschensee – Schöneben – Bruggeralm (Zerzertal) – Burgeis – Schleis – Mals

Schreibe einen Kommentar