Die Welt der Korkeichen
Oder die große Korkeichendepression
Eigentlich lassen sich die 37 km und fast 8 Stunden mit einem Wort zusammenfassen: Korkeichen
denn eigentlich sind wir den kompletten Tag nur durch Korkeichen geritten. Zumal auf Grund des steinigen und bergigen Geländes auch der komplette Tag nur Schritt geritten wurde
Der Tag begann früh. Um 6:00 Uhr stärkten wir uns mit einem energiereichen Frühstück in Ronda, bereiteten die Pferde vor und saßen noch rechtzeitig im Sattel, um den Sonnenaufgang mitzuerleben.
Durch das Herz der Korkeichen – Cortes de la Frontera & Los Alcornocales
Unser Weg führte uns zunächst durch Cortes de la Frontera, eines der typischen weißen Dörfer Andalusiens. Der Ortsname leitet sich vom römischen „Cortex“ ab – ein Hinweis auf seine einst strategische Bedeutung als Verteidigungsstelle.
Hier ein Video von unserem Ritt durch den Ort
Hinter Cortes tauchten wir ein in den Naturpark Sierra de Grazalema und Los Alcornocales, benannt nach der allgegenwärtigen Korkeiche („Alcornoque“). Mit rund 167.000 Hektar Fläche ist Los Alcornocales das größte zusammenhängende Korkeichengebiet der Iberischen Halbinsel. Und dementsprechend haben wir in den verbleibenden 7 1/2 Stunden ab jetzt auch nichts außer Korkeichen um uns herum gesehen. Trotzdem war die Landschaft sehr reizvoll, denn durch die hohen Berge rundherum und den Pass den wir überquert haben, war die Aussicht immer mal wieder eine andere und größten Teils sehr, sehr schön.
Leider ließ der steinige und teilweise auch recht steile Boden keinen Galopp zu, so dass wir den ganzen Tag nur im Schritt unterwegs waren. (Die Gangart Trab wird in Andalusien nicht geritten). Die Sierra de Grazalema ist eine Gebirgskette mit einer Höhe von bis zu 1.654 m zu der auch das Bergland von Ronda gehört, in dem wir unsere Tour gestartet haben.


Wissenswertes über die Naturparks
Naturpark Sierra de Grazalema
Die Sierra de Grazalema war 1977 das erste UNESCO-Biosphärenreservat Spaniens und zählt zu den spektakulärsten Gebirgslandschaften Andalusiens.
Sie liegt im äußersten Westen der Betischen Kordilleren, zwischen Ronda und Arcos de la Frontera, und ist bekannt für ihre tief eingeschnittenen Täler, Karstformationen und Höhlen – darunter die berühmte „Cueva del Gato“.
Besonders bemerkenswert ist das Klima: Mit über 2.000 mm Niederschlag pro Jahr gilt Grazalema als regenreichster Ort Spaniens – ein Kuriosum im sonst so trockenen Andalusien. Das viele Wasser speist Quellen, Flüsse und dichte Vegetation, darunter den seltenen Spanischen Tannenwald (Pinsapo), ein Relikt aus der letzten Eiszeit, das heute streng geschützt ist.
Naturpark Los Alcornocales
Südlich davon schließt der Parque Natural Los Alcornocales an – ein riesiges, hügeliges Gebiet, das sich von den Bergen bei Ronda bis fast an die Küste von Tarifa erstreckt.
Sein Name bedeutet wörtlich „die Korkeichenwälder“, und tatsächlich beherbergt er das größte zusammenhängende Korkeichengebiet Europas.
Hier wird seit Jahrhunderten Kork auf traditionelle Weise gewonnen – per Hand, ohne den Baum zu fällen. Zwischen den Eichen wachsen Heide, Lavendel und Erdbeerbäume, und in den feuchten Schluchten findet man moosbedeckte Wälder, die fast an tropische Urwälder erinnern.
Los Alcornocales gilt zudem als eines der biodiversesten Schutzgebiete Spaniens: Hier leben Adler, Geier, Wildschweine, Hirsche und – mit etwas Glück – auch Ginsterkatzen. Durch seine Lage zwischen Atlantik und Mittelmeer bildet der Park außerdem einen wichtigen Vogelzugkorridor zwischen Europa und Afrika.
Hier sind wir geritten
Hier die Statistik des Tages:

Hier ein paar Eindrücke vom Tag:
Start bei Sonnenaufgang


Die Wege im Nationalpark



Blick in die Umgebung


Unser „Ersatzpferd“ das die Tour die meiste Zeit „frei“ mitgelaufen ist

Ein paar Eindrücke aus dem Nationalpark









Mittagspause im Schatten der Korkeichen

Weiter geht es durch die Korkeichen












Und zum Abschluss noch zwei Videos vom Tag
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